Home
Was machen wir?
Wem helfen wir?
Das INPP-Konzept
Reflexbeispiele
Häufige Ursachen
Häufige Probleme
Im Vorschulalter
Im Schulalter
Auditive Probleme
Visuelle Probleme
Motorische Probleme
Konzentration
Soziales Verhalten
AD(H)S-Kinder??
Elternfragebogen
Die konkrete Hilfe
Kita & Schule
Aktuelles
Leseempfehlungen
Interessante Links
Sprechzeiten
Über uns
Kontakt
So finden Sie uns
Impressum
Darenschutzerklärung

 

 

 

Grob- und Feinmotorik

 

Folgewirkungen des ATNR zeigen sich nicht selten in Probleme bei koordinierten Bewegungsabläufen. Das schließt Schwierigkeiten bei der Überkreuzung der Körpermittellinie ein. Häufig kommt es zu einer Beeinträchtigung der Schreibschrift.

 

Auch eine langsamere Schreibgeschwindigkeit und eine schlechtere Richtungswahrnehmung, z.B. Einhaltung der Zeilen und Buchstabengröße, kann dadurch hervorgerufen werden. Sally Goddard bezeichnet die Handschrift als „... ein eindeutiges Opfer eines beibehaltenen ... „ ATNR. (Goddard, Begreifen, S. 35) Denn jedes Mal, wenn das Kind den Kopf wendet, um auf die Heftseite zu schauen, auf der es schreibt, will sich sein Arm strecken und die Hand öffnen. Das Kind kämpft permanent gegen einen unsichtbaren Widerstand, der ihnen Kraft und Konzentration raubt. Die Kinder entwickeln Strategien, um überhaupt über längere Zeit schreiben zu können. Häufig sieht man verdrehte, sehr unbequem wirkende Schreibhaltungen, nicht selten ungewöhnliche Stifthaltungen und starken Stiftdruck.

 

Auch die Folgewirkungen eines persistierenden STNR wirken sich oft besonders störend auf die Sitz- und Schreibhaltung aus, da beim Sitzen eine gleichzeitige Beugung von Ellenbogen und Hüften erfolgen muss, was durch den STNR sehr erschwert wird. Er bewirkt ja, dass sich der Oberkörper (Nacken und Ellenbogen) entgegengesetzt zum Unterkörper (Hüften, Beine) beugt oder streckt. Die Folgen sind auffällige Sitzhaltungen: herumlümmeln, häufige Haltungsveränderung, Festklemmen der Füße unter dem Gesäß oder an den Stuhlbeinen etc. Beim Schreiben liegen diese Kinder nach einer Weile fast auf dem Tisch. Bedingt durch die ständige Veränderung der Nackenhaltung beim Abschreiben von der Tafel oder von danebenliegenden Büchern werden ständige Veränderungen in der Sitzhaltung bzw. in der Körperspannung provoziert. Das führt häufig zu einer verkrampften und ineffizienten Schreibhaltung. Forscher gehen davon aus, dass „STNR-Kinder“ mindestens zehnmal mehr Energie verbrauchen als andere Kinder. (Vgl. Beigel, Flügel, S. 142.)

 

Manchmal sind die „STNR-Kinder“ eher unbeholfen bei komplexeren Bewegungen, haben Schwierigkeiten bei der Koordination von Händen und Augen, was z.B. ein großer Nachteil im Sportunterricht sein kann, da für sie oft alle Ballspiele eine Katastrophe sind.

 

Sprach- und Artikulationsprobleme können über die falsche Zungenstellung über den Such- und Saugreflex entstehen. Besonders betroffen können dabei die Zisch- und S-Laute sein.

Dem Palmar-Reflex (Handgreifrefelex) werden ebenfalls mögliche Einschränkungen in der Sprach- und Artikulationsfertigkeit nachgesagt. Auch hier wirkt der enge Zusammenhang zwischen Hand- und Mundmotorik. Die schon erwähnten oft unwillkürlichen Lippen- und Zungenbewegungen beim Schreiben gehören auch in diesen Kontext. Zudem kann ein fortwirkender TLR zu Stoßbewegungen der Zunge führen. Damit kann das Lispeln und Stottern bei manchen (!) Kindern durch Restreaktionen frühkindlicher Reflexe hervorgerufen werde. In diesen Fällen zeigen die traditionellen Behandlungs-methoden oft wenig Wirkung.

 

Top
PD Dr. Bernd Schröter Neurophysiologische Entwicklungsförderung  | E-Mail: inpp-dr.schroeter@web.de I Tel.: Düren 02421-2084704; Simmerath 02473-9271209; Aachen 0241-94315536